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1. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 7

1873 - Oldenburg : Stalling
7 Eurystheus trug nun dem Helden aus, die der Artemis (Diana) geweihte Hindin lebendig zu fangen. Sie hatte eherne Füße und goldene Hörner und lief so schnell, daß kaum ein Pfeil sie einholte. Ein ganzes Jahr verfolgte sie der Göttersohn, bis sie ermüdet niedersank. Da nahm er sie auf seinen Arm und kehrte heim. Das vierte Mal schickte ihn Eurystheus nach einem Eber, der am Berge Erymanthos große Verheerungen angerichtet hatte. Diesen Eber faßte er bei den Ohren und Hinterbeinen, trug ihn lebendig auf der Schulter nach Mycenä und setzte ihn vor den erschrockenen König nieder. Darauf ward ihm befohlen, nach Elis zum König Au- gias zu gehen und dessen Rinderstall zu reinigen. Dieser Stall hatte bisher dreitausend Rinder beherbergt, war aber nicht mehr Zu gebrauchen, weil der Dünger die Thüren ver- sperrte. Diese Aufgabe zu lösen, schien mehrere Jahre zu fordern. Aber Herakles grub zwei Flüsse, den Alpheos und Peneos, ab und leitete sie in den Stall. So spülten die Fluchen den Unrath an einem Tage weg. Nun gab ihm Eurystheus auf, die stymphalischen Vögel zu vertilgen. Es waren ungeheure Raubvögel mit ehernen Flügeln und Schnäbeln, die schaarenweise um den See Stym- phalis in Arkadien schwärmten, Menschen und Vieh mit sich in die Luft nahmen und auf den Felsen verzehrten. Herakles scheuchte sie mit einer großen Klapper aus dem Walde, der sie verbarg, und tödtete sie alle mit Keulenwürfen. Um diese Zeit setzte ein wilder Stier ganz Kreta in Schrecken. Minos der Jüngere, der damals die Insel be- herrschte, hatte ihn vom Meergotte Poseidon zum Geschenk erhalten. Als er aber nachher dem Meerbeherrscher zu opfern versäumte, machte dieser den Stier wüthend, daß er auf der Insel umherrannte und viel Unheil anrichtete. Als Eury- stheus davon Kunde erhielt, sandte er den Herakles nach Kreta, daß er ihm den Stier bringe. Dieser bemächtigte sich des Thieres lebendig und brachte cs nach Mycenä: aber Eurystheus ließ die Bestie wieder los und nun verheerte sie die Gegenden. In Thracien regierte damals Diomedes, dessen Rosse durch ihre Größe und Stärke weit und breit berühmt waren. Sie waren aber so stark, weil sie mit Menschenfleisch gefüttert

2. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 22

1873 - Oldenburg : Stalling
J/U 3 v v -fc* . z -7 ^ ^ s ,v/ e vao'. , ** ¿^. <ö s ^ ¿X i & . — 22 — < ckä n ^n/ "* c ux ! W. ^ Jl ^v/’ ^ Tf7" / §. ^2 -s* /"V ' V /J ^ Iv. fijc/x C > * f 7f,rj 6 wni Kcrdmos. — Qedipus und seine ^öhne. X üf/ J jß In Phönizien herrschte ein König Namens Agenor. Seine Tochter Europa erging sich einst am Gestade des Meeres, , j'' C' als ein wunderschöner weißer Stier ihre Aufmerksamkeit auf 6stc*\ stch zog. Er benahm sich so sanft und fromm, daß die Jungfrau dreist wurde und sich auf seinen Rücken schwang. Plötzlich setzte sich der Stier in Bewegung, stürzte sich mit seiner schönen Bürde ins Meer und trug sie der Insel Kreta zu. Hier nahm er seine eigentliche Gestalt an: Zeus selbst war es, der die Jungfrau entführt hatte. Der alte König Agenor war untröstlich über den Verlust seiner Tochter und ertheilte seinem Sohne Kadmos den Auftrag, sie in der ganzen Welt aufzusuchen, ja er ging so weit, ihm selbst die Rückkehr in die Heimath zu verbieten, wenn er die Schwester nicht gefunden hätte. Kadmos machte sich auf die Wanderung, aber alle seine Bemühungen, die verlorene Europa zu finden, waren vergeblich. Da ihm nun des Vaters harter Spruch die Heimkehr unmöglich machte, so fragte er das Orakel um Rath, wo er sich eine neue Heimath suchen sollte. Der Gott befahl ihm, an dem Orte eine Stadt zu gründen, zu welchem ihm eine Kuh den Weg zeigen würde. Kadmos machte sich auf, fand die verheißene Kuh und folgte ihr nach. Sie leitete ihn nach Böotien und da, wo sie sich niederließ, legte er den Grund zur Stadt Theben. Nun wollte Kadmos die Kuh der Athene opfern und sandte seine Gefährten zu einer Quelle, um Wasser zu holen. Die Quelle war von einem Drachen bewacht, der die meisten seiner Ge- fährten tödtete. Kadmos erlegte ihn und säete dann auf Athenens Rath die Drachenzähne. Daraus wuchsen gewapp- nete Männer empor, die bald mit einander in Streit geriethen und sich bis auf fünf gegenseitig tödteten, die Ueberlebenden halfen ihm die neue Stadt bauen. Von Kadmos heißt es, er habe phönizischen Gottesdienst und die Buchstabenschrift in Griechenland eingeführt. In der Folge wanderte er freiwillig aus Theben und zog nach Jllyrien, wo er und seine Gemah- lin in Schlangen verwandelt wurden.

3. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 102

1873 - Oldenburg : Stalling
102 brennenden Fackeln und nahmen ihn lebendig gefangen. Doch Archidamia, die Priesterin, ließ ihn frei und gab vor, er habe die Stricke durchbrannt und sei entronnen. Aristomenes aber rettete sich noch in derselben Nacht nach Messenien. Doch im dritten Jahre des Krieges erlitten die Messenier bei Megaletaphros, d. h. beim großen Graben, eine schwere Niederlage. Aristokrates, König der mit ihnen verbündeten Arkadier, war von den Lacedämoniern bestochen worden, und zog sich gleich im Anfange der Schlacht mit den Seinen zurück, wodurch die Messenier so in Verwirrung geriethen, daß die Lacedämonier ohne Mühe einen leichten Sieg davontrugen und eine große Menge der Messenier erschlugen. Nach diesem Tressen sammelte Aristomenes die Reste der tnrf Messenier und zog sich mit ihnen nach der Bergfestung Eira, die nun von den Lacedämoniern elf Jahre lang belagert wurde. Von hieraus unternahin Aristomenes Streifzüge bis in das Innere des Lakonischen Landes: aus einem solchem Zuge stieß er einst auf eine starke Abtheilung der Lacedä- monier. Er vertheidigte sich, erhielt mehrere Wunden, ein Stein traf ihn an den Kopf, es verdunkelten sich ihm die Augen, er fiel; haufenweise liefen die Lacedämonier hinzu und nahmen ihn lebendig gefangen. Es wurden aber auch fünfzig seiner Gefährten gefangen genommen; diese alle beschlossenste imjm die sogenannten Käaden, eine Grube, worein man Misse- thäter warf, zu stürzen. Die übrigen Messenier nun, die hineinfielen, kamen sogleich um, den Aristomenes aber soll ein Adler, der unter ihm geflogen, aus seinen Flügeln gehalten und unverletzt und ohne irgend eine Wunde aus den Boden hinab- gebracht haben. Als er auf den Grund des Schlundes ge- kommen war, legte er sich nieder, zog das Gewand über das Ge- sicht, und erwartete den Tod, den er für unvermeidlich hielt. Am dritten Tage darauf hörte er ein Geräusch, er enthüllte sein Ge- sicht und erblickte einen Fuchs, der an den Leichnamen fraß. In der Voraussetzung, daß das Thier irgend woher einen Eingang habe, wartete er es ab, bis der Fuchs sich ihm näherte. Als er ihm nahe gekommen war, ergriff er ihn, mit der andern Hand aber hielt er ihm, so oft er sich gegen ihn wendete, das Gewand vor und ließ ihn hineinbeißen. Den größten Theil lief er mit dem laufenden Fuchse; an Stellen, wo schwer

4. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 66

1868 - Oldenburg : Stalling
66 schlingen, damit du aus der Ferne die Stimmen der beiden Sirenen vernehmest; wenn du jedoch deine Freunde bittest, dir die Bande zu lösen, dann sollen sie dich schnell in noch festere Bande fesseln. Weiter auf deiner Fahrt erheben sich aus dem Meere zackige Klippen. Jrrfclsen genannt, zwischen denen weder Vögel hindurchzufliegen, noch Schiffe durchzufahren vermögen, ohne von den Felsen zerschmettert zu werden; auf der andern Seite ragt ein kahler nackter Fels zum Himmel empor, den nie ein Sterblicher zu besteigen im Stande ist. und wenn er auch zwanzig Hände und zwanzig Füße bewegte. In dem Felsen befindet sich eine dunkele Höhle, bei der du dein Schiff vorbei- lenken wirst. Hier hauset Skylla, ein fürchterliches Scheusal mit bellender Stimme, wie die eines jungen Hundes; das Un- geheuer hat zwölf unförmliche Füße, und auf den sechs langge- schlängelten Hälsen erheben sich eben so viele gräßliche Häupter mit drei Reihen grimmiger Zähne. Die untere Hälfte des Kör- pers ist in die Felskluft gesenkt, während die Häupter aus der Höhle hervorgestreckt. nach Meerhunden und Delphinen umher- schnappen. Niemals ist ein Schiff ohne Verderben vorbeigefah- ren; mit jedem Rachen reißt das Ungeheuer einen Mann aus dem Schiff. Der Skylla gegenüber siehst du einen andern nie- drigen Felsen, unter dem die C Hary b dis ihr Wesen treibt, die dreimal täglich das dunkele Meerwasser cinschlürft und drei- mal cs wieder hervorstrudelt. Mögest du nicht ankommen, wenn sic das Wasser einschlürft, denn Poseidon selbst würde dich nicht vom Untergange retten. Rudere du dein Schiff nahe an den Klippen der Skylla vorbei, denn besser ist es, sechs Genossen, als alle zugleich zu verlieren. Von da gelangst du zur Insel Thrinakia, wo die zahl- reichen Hcerden des Helios, Hornvieh und wollige Schaase, wei- den. deren Zahl nie abnimmt. Wenn du diese Heerden unver- letzt erhältst, dann möget ihr, obschon unglücklich, nach Jthaka kommen; wenn du sic aber verletzest, dann weissage ich dir Ver- derben sammt deinen Freunden, und wiewohl du auch selbst ent- rinnst, wirst du doch spät, unglücklich, und von allen Genossen entblößt Heimkehrer,." Unter dieser Erzählung erschien die Morgenröthe. Kirke ging nach ihrem Palaste zurück, und Odysseus eilte zu seinen Gefährten. Bald saßen sie auf den Ruderbänken, und von

5. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 136

1868 - Oldenburg : Stalling
136 hen tief, während sie auf den Flügeln am stärksten war. Das Opfer fiel günstig aus und nun rannten die Athener in vollem Lauf auf die Barbaren ein; die Perser rüsteten sich, sie zu em- pfangen und meinten, die Athener wären toll und müßten gänz- lich vernichtet werden, da sie so schwach waren und ohne Reiterei und Schüßen in vollem Rennen angriffen. Die Athener aber fochten heldenmüthig, die ersten von allen Griechen, die den An- blick der Meder (Perser) und ihrer Kleidung aushielten, deren bloßer Name früher Schrecken einflößte. Lange Zeit dauerte der Kampf. J>n Mitteltreffen siegten die Barbaren und durchbrachen die Reihen der Griechen, auf den Flügeln gewannen die Athener und Platäer die Oberhand. Nun zogen sie die Flügel zufain- men und stritten gegen die, welche das Mitteltreffcn durchbrochen hatten, und errangen den Sieg. Als die Perser flohen, jagten sie ihnen nach und hieben nieder, bis sie an das Meer kamen; da verlangten sie Feuer und legten Hand an die Schiffe. Der tapfere Kallimachos ward im Gedränge erschlagen, dem Kynegi- ros, der ein Schiff am Hintertheile faßte, wurde die Hand mit einem Beile abgehauen, und noch viele andere Athener fielen. Während der Verfolgung stürzte ein Athener im eiligen Lauf nach Athen hin und rief auf dem Markte: „Freuet euch, wir haben gesiegt!" und fiel todt nieder. Sieben Schiffe eroberten die Sieger, mit den übrigen fuhren die Perser um das Vorge- birge Sunion herum, in der Absicht, vor den Athenern nach der Stadt zu kommen. Die Athener aber zogen in vollem Lauf zur Vertheidigung nach der Stadt und kamen vor den Barba- ren an, worauf diese nach einem Verluste von 6400 Mann, während die Athener nur 192 verloren hatten, mit den gefange- nen Eretriern nach Asien zurücksegelten. Gegen diese bewies sich Dareios sehr mild, er wies ihnen im Lande Kifsia Wohnpläße an, wo sie sich noch lange Zeit mit ihrer eigenen Sprache erhielten. Nach der Schlacht kamen auch die Spartaner in Eilmär- schen an, und da sie zu spät gekommen waren, besahen sie we- nigstens das Schlachtfeld und die gefallenen Perser. Nachdem sic die Athener und ihre Thal gepriesen hatten, gingen sie wie- der nach Haufe. Dein Miltiades erwiesen die dankbaren Athener große Ehre. Sie stellten in der sogenannten bunten Säulenhalle zu Athen, die mit Gemälden geschmückt war, fein Bild auf, wie er an

6. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 3

1868 - Oldenburg : Stalling
3 bis sie ermüdet niedersank. Da nahm er sie auf seinen Arm und kehrte heim. Das vierte Mal schickte ihn Eurystheus nach einem Eber, der am Berge Erymanthos große Verheerungen angerichtet hatte. Diesen Eber faßte er bei den Ohren und Hinterbeinen, trug ihn lebendig aus der Schulter nach Mycenä und setzte ihn vor den erschrockenen König nieder. Darauf ward ihm befohlen, nach Elis zum König Augias zu gehen und dessen Rinderstall zu reinigen. Dieser Stall hatte bisher dreitausend Rinder beherbergt, war aber nicht mehr zu brauchen, weil der Dünger die Thüren versperrte. Diese Auf- gabe zu lösen, schien mehrere Jahre zu fordern. Aber Herakles grub zwei Flüsse, den Alpheos und Peneos, ab und leitete sic in den Stall. So spülten die Fluchen den Unrath an einem Tage weg. Run gab ihm Eurystheus aus, die stymphalischen Vögel zu vertilgen. Es waren ungeheure Raubvögel mit ehernen Flügeln und Schnäbeln, die schaarenwcise um den See Stym- phalis in Arkadien schwärmten, Menschen und Vieh mit sich in die Luft nahmen und auf den Felsen verzehrten. Herakles scheuchte sie mit einer großen Klapper aus dem Walde, der sie verbarg, und tödtete sie alle mit Keulenwürfen. Um diese Zeit setzte ein wilder Stier ganz Kreta in Schrecken. Minos der Jüngere, der damals die Insel beherrschte, hatte ihn vom Meergotte Poseidon zum Geschenk erhalten. Als er aber nachher dem Meerbeherrscher zu opfern versäumte, machte dieser den Stier wüthend, daß er auf der Insel umherrannte und viel Unheil anrichtete. Als Eurystheus davon Kunde erhielt, sandte er den Herakles nach Kreta, daß er ihm den Stier bringe. Dieser bemächtigte sich des Thieres lebendig und brachte es nach Mycenä; aber Eurystheus ließ die Bestie wieder los und nun verheerte sie die Gegenden Attika's. In Thracicn regierte damals Diomedes, dessen Rosse durch ihre Größe und Stärke weit und breit berühmt waren. Sie waren aber so stark, weil sie mit Menschcnfleisch gefüttert wurden, wozu man Sclaven und Fremdlinge nahm. Deshalb wagte sich Niemand nach Thracien, aus Furcht, den Pferden vorgeworfen zu werden. Eurystheus befahl dem Herakles, diese Pferde zu holen. Der Held zog nach Thracien, tödtete die Führer 1»

7. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 93

1868 - Oldenburg : Stalling
93 zurückkehrtc, die Weiber Bänder und Blumen der Jahreszeit zu und sangen dazu die Versen „Sparta's Schaaren verfolgt' Aristomenes bis in die Mitte Von Stenykleros'*) Gefild und bis zum hohen Gebirg." Seinen Schild fand Aristomenes bald darauf wieder und überfiel sogleich mit einer auserlesenen Schaar zwei Spartanische Städte, wobei er beträchtliche Beute wegführte. Einst erfuhr er, daß zu Aegila, einem Orte in Lakonicn, wo der Demeter (Ceres) ein Heiligthum gestiftet war, die Frauen ein Fest feierten. Aristomenes brach mit seinen Gefährten aus und suchte sic zu rauben. Allein die Weiber setzten sich zur Wehr: die meisten Messenier wurden mit den Messern, womit die Frauen die Opferthiere schlachteten, und mit den Spießen, woran sie das Fleisch steckten, um es zu braten, verwundet: auf Aristomenes aber schlugen sie mit brennenden Fackeln und nahmen ihn lebendig gefangen. Doch Archidamia, die Priesterin, ließ ihn frei und gab vor, er habe die Stricke durchbrannt und sei entronnen. Aristomenes aber rettete sich noch in derselben Nacht nach Messenien. Doch im dritten Jahre des Krieges erlitten die Messenier bei Megaletaphros, d. h. beim großen Graben, eine schwere Niederlage. Aristokrates, König der mit ihnen verbündeten Arkadier, war von den Lacedämoniern bestochen worden, und zog sich gleich im Anfänge der Schlacht mit den Seinen zurück, wodurch die Messenier so in Verwirrung geriethen, daß die Laeedämonier ohne Mühe einen leichten Sieg davontrugen und eine große Menge der Messenier erschlugen. Nach diesem Treffen sammelte Aristomenes die Reste der Messenier und zog sich mit ihnen nach der Bergfcstung Eira, die nun von den Lacedämoniern elf Jahre lang belagert wurde. Von hier aus unternahm Aristomenes Streifzüge bis in das Innere des Lakonischen Landes: auf einem solchen Zuge stieß er einst auf eine starke Abtheilung der Laeedämonier. Er vcrthei- digte sich, erhielt mehrere Wunden, ein Stein traf ihn an den Kopf, es verdunkelten sich ihm die Augen, er siel; haufenweise liefen die Laeedämonier hinzu und nahmen ihn lebendig gefan- gen. Es wurden aber auch fünfzig seiner Gefährten gefangen *) Stenykleros hieß der Ort, wo sich das Denknral des Ebers befand.

8. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 94

1868 - Oldenburg : Stalling
94 genommen; diese alle beschlossen sie in die sogenannten Käaden, eine Grube, worein man Missethäter warf, zu stürzen. Die übrigen Messemer nun, die hineinfielen, kamen sogleich um, den Aristomencs aber soll ein Adler, der unter ihm geflogen, auf sei- nen Flügeln gehalten und unverletzt und ohne irgend eine Wunde aus den Boden hinabgcbracht haben. Als er auf den Grund des Schlundes gekommen war, legte er sich nieder, zog das Ge- wand über das Gesicht und erwartete den Tod, den er für un- vermeidlich hielt. Am dritten Tage darauf hörte er ein Geräusch, er enthüllte sein Gesicht und erblickte einen Fuchs, der an den Leichnamen fraß. In der Voraussetzung, daß das Thier irgend woher einen Eingang habe, wartete er es ab, bis der Fuchs sich ihm näherte. Als er ihm nahe gekommen war, ergriff er ihn, mit der andern Hand aber hielt er ihm, so oft er sich gegen ihn wendete, das Gewand vor und ließ ihn hineinbeißen. Den größten Theil lief er mit dem laufenden Fuchse; an Stellen, wo schwer durchzukommen war, ließ er sich auch von ihm nachzichen. Endlich sah er ein Loch, daß für den Fuchs zum Durchkriechen groß genug war, und Licht durch daffelbe. Der Fuchs eilte, als er von Aristomencs losgelassen worden war, seiner Höhle zu. Aristomencs aber machte das Loch, das zum Durchkommen für ihn zu klein war, mit den Händen weiter und entkam zu den Seinigen nach Elra. Den Lacedämoniern wurde sogleich von Ucberläufern ge- meldet, daß Aristomencs unversehrt zurückgekommen sei. Sie hielten es aber für unglaublich, bis er eine Schaar von Korin- thern, die den Lacedämoniern zu Hülfe zogen, schlug und ihre Anführer tödtete. Nach dieser That brachte er dem Zeus das Opfer dar, welches man Hekatomphonie nennt, und das jeder Messenier, der hundert Feinde erlegt hatte, verrichtete. Aristo- menes hatte es zum ersten Male dargebracht, als er am Denk- male des Ebers gefochten hatte: auch zum dritten Male soll er es in der Folge wiederholt haben. Die Lacedämonier schlossen einst, als sie das Fest der Hya- cinthien feierten, mit den Messeniern in Eira einen Waffenstill- stand auf vierzig Tage. Als nun Aristomencs, ohne etwas zu fürchten, sich eine Strecke von Eira entfernt hatte, wurde er von Kretischen Bogenschützen, die in Messenien umherschwärmten, gefangen und mit den Riemen, die sie an ihren Köchern hatten.

9. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 1

1881 - Oldenburg : Stalling
I. Land und Volk der Germanen. Hiber den Namen und den Ursprung der ermatten*) ober alten Deutschen haben wir feine zuverlssigen Nachrichten. Sie selbst behaupten Ureingeborene des Landes zu sein und leiten sich von dem aus der Erde entsprossenen Tuisco und seinem Sohne Mannus ab. Da jedoch Krperbau, Sprache und Sitte in ihnen einen Zweig des indogerma-nischett Stammes erkennen lassen, so ist ihr Ursprung jeden-falls aus Asien herzuleiten. Das alte Deutschland (vgl. Teil Ii., Seite 198) wurde zu der Zeit, wo seine Bewohner zuerst in der Geschichte auf-traten, im Norden von der Nord- und Ostsee, im Westen vom Rhein, im Sden von der Donau begrenzt, und er-streckte sich im Osten bis der die Weichsel hinaus ins heutige Rußland hinein. Undurchdringliche Urwaldungen von Eichen, Tannen und Laubhlzern aller Art bedeckten den von Smpfen und Morsten durchzogenen Boden: Auerochsen, Bren, Renn- und Elenntiere und Wlfe hausten in den weiten Forsten: auf den Felsen horsteten Adler und Falken. Das Klima war rauh und streng. Der Boden brachte wil-des Obst, Beeren, Kruter und Wurzeln hervor; von Ge-treibe baute man nur Gerste und Haser, daneben gedieh Hanf. ppige Weiden ernhrten Rindvieh und Pferde, die zwar klein und unansehnlich, doch von krftiger und aus-dauernder Art waren. Die alten Germanen zeichneten sich durch hohen stattlichen Wuchs, durch blaue Augen und herawallendes blondes Haupthaar vor anderen Vlkern aus. Das rauhe Klima des unwirtlichen Landes gewhnte sie an Hunger und Klte, *) Nach einer freilich nicht zweifellosen Erklrung soll German so viel als Speermann, also einen Krieger bedeuten. Den Vorzug verdient eine andere Erklrung, der zufolge das Wort Rufer int Streit", also ebenfalls tapfere Krieger bezeichnet. Der Name Deutsche wird auf tuit, d. h. Volk, zurckgefhrt. Stacke, Mittelalter. 1

10. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 82

1881 - Oldenburg : Stalling
82 Einden in fruchtbare Gefilde verwandeln. Er selbst ging in der Pflege der Landwirtschaft mit dem besten Beispiel voran, indem er auf seinen Krongtern Musterwirtschaften anlegte. Auf seinen Gtern herrschte im kleinen dieselbe Ordnung, welche man im groen in allen Zweigen der Reichsverwaltung bewunderte; der Acker- und Gartenbau wurde dort nach seinen eigenen Anordnung wahrhaft musterhaft betrieben, denn er selbst war ein sehr kundiger Landwirt, und wir besitzen eine von ihm mit ausgezeichneter Sachkenntnis verfate Anweisung, in welcher er in 70 Kapiteln die genauesten Vorschriften erteilt der die Zucht der Haustiere und Bienen, die Bereitung des Weines und Bieres, des Honigs und Wachses, so wie der den Ackerbau, den Obstbau, die Grtnerei und die Fischerei. Er zog auf seinen Gtern 74 Arten von Krutern und Ge-struchen, welche er in jener Anweisung namentlich ausfhrt; man fand dort neben den gewhnlichen Obstarten, als Kirschen, pfeln, Birnen, Pflaumen, auch die feineren, als Pfirsiche, Feigen, Mandeln und Kastanien. Ausgezeichnet war der Vieh-stand, insbesondere die Rind- und Pferdezucht: es wimmelte dort von Schafen, Ziegen, Schweinen, Gnsen, Hhnern und Tauben, auch hielt man als Ziervgel Psauen, Enten und Turteltauben. Die Aufsichtsbeamten muten zu Weihnachten ein genaues Verzeichnis ven dem ganzen Bestnde an Vieh, Getreide, Wein, Honig, Eiern, Wolle ac. einreichen, am Palmsonntag den Geldertrag abliefern und Rechnung ablegen. Wenn Karl seine Gter bereiste, was sehr oft geschah, so war er ganz Landwirt und verga den König und Staatsmann; er nahm alles selbst in Augenschein, ordnete Verbesserungen an, prfte die Bauanschlge und sah die Rechnungen nach, in welche alles bis auss kleinste, selbst jedes verkaufte Ei, eingetragen sein mute. 3. Karls letzte Lebensjahre und Tod. Karl hatte die Absicht, sein Reich unter seine drei Shne zu verteilen. Auf einer Versammlung von geistlichen und weltlichen Groen zu Dutenhofen (jetzt Thionville in Lothringen) ward bestimmt, da sein ltester Sohn, der krftige und dem
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